Gildenfahrt Terraris
Der lang ersehnte Tag ist da: Es ist Freitag, die Uhr zeigt kurz nach 16.20 Uhr. Pünktlich stehen in Norderstedt Mitte acht abfahrbereite Mädchen, denn heute geht es für die Gilde Terraris los auf die allererste Gildenfahrt. Also, eine Premiere für jede von uns und daher noch spannender als es so eine Fahrt sowieso schon ist. Unser Ziel ist das Pfadfinderheim in Oldendorf (Nähe Itzehoe).
Schnell die Eltern verabschiedet und ab in den Bus nach Pinneberg. Dort ist uns das Glück hold: Dank einer kleinen Verspätung der Regionalbahn, können wir eine Bahn früher nehmen als geplant und haben in Itzehoe alle Zeit der Welt, die richtige Haltestelle für den Bus nach Oldendorf zu finden.
Während der gesamten Fahrt nimmt das laute Schnattern und Lachen der Mädchen kein Ende, ob dies der Aufregung oder eher dem weiblichen Geschlecht geschuldet ist, sei dahin gestellt, aber auf jeden Fall unterhalten wir so den gesamten Zug und die Busse, in die wir steigen, und lernen dadurch einige sehr freundliche Fahrgäste und Busfahrer kennen.
Ohne Probleme kommen wir also pünktlich im Pfadfinderheim an und treffen auf Blacky, die uns die Lebensmittel und das restliche Material mit dem Auto transportiert hat. Zügig richten wir uns in dem Isomatten-Lager unter dem Dach ein, entzünden ein Feuer im Kamin und beginnen mit dem Abendessen. Es gibt Toast Hawaii in allen möglichen Variationen (neben Schinken und Ananas auch Salami und Tomate) und Blacky ist natürlich herzlich eingeladen. Nachdem alle pappsatt sind, Blacky verabschiedet ist und der Abwasch erledigt, hat sich der Raum endlich einigermaßen erwärmt und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen mit ein paar Liedern und einer lustigen Runde Rippel-Tippel. Bevor schließlich alle in ihren Schlafsäcken einschlummern, lese ich noch eine Geschichte vor.
Am nächsten Morgen werde ich dadurch überrascht, dass ich von den anderen Mädels nicht schon um sechs Uhr geweckt werde, wie es mach anderes Mal schon der Fall war, und dass der Frühstückstisch bereits vollständig gedeckt ist. Also heißt es für mich um neun Uhr schnell aufstehen, waschen und anziehen. Wir gönnen uns ein sehr ausgedehntes Frühstück und besprechen die Pläne für den heutigen Tag. Da es doch recht frisch in dem Haus ist, kümmern wir uns zuerst wieder um das Feuer im Kamin. Nachdem es schön groß und warm prasselt, hole ich weiße Tücher und Farben heraus. Nun ist unsere künstlerische Ader gefragt, denn wir bemalen unsere eigenen Hungertücher. Es entstehen wahre Meisterstücke mit Lilien, Hagwappen und Gildenwappen und anderen kreativen Einfällen. Die schnellsten unter uns verdrücken sich irgendwann nach draußen, um ein wenig zu toben, bis zum Schluss nur noch Nemo (Sarah) und ich malen. Irgendwann können wir auch das letzte Tuch zum trocknen aufhängen und uns über unser wohl verdientes Mittagessen her machen. Danach nutzen wir die Gelegenheit, als die seltenen Sonnenstrahlen zu sehen sind, um draußen gemeinsam zu spielen. Von allseits bekannten Spielen wie Schwarzer Mann bis hin zu selbst ausgedachten Spielen wie „Pfand abgeben“ ist alles dabei. Später sitzen wir wieder alle am Feuer mit einer heißen Tasse Tee, um uns aufzuwärmen.
Nach einigen sehr lustigen Runden „Zahlentausch“ und Rippel-Tippel, wobei sich Chaos (Lena) ganz offiziell den Titel „Miss Rippel-Tippel“ verdient, und ein paar Liedern, wird es Zeit das Abendessen vorzubereiten. Während die Mädels den Tisch decken und die Beilagen zubereiten, versuche ich mich am Pfannkuchenteig und am Backen in der Pfanne. Die ersten Pfannkuchen ähneln eher Kaiserschmarrn, aber nach und nach werden sie immer besser. Übung macht halt den Meister. Das Abendessen schmeckt so super, dass Melissa uns Chaos sich überlegen, den Eistee noch ein bisschen verfeinern zu wollen, und die Schüssel mit Zimt und Zucker in den Eistee-Topf versenken…Wieder lassen wir den Abend ausklingen mit ein paar Liedern und Gute-Nacht-Geschichten über Irrlichter, Riesen, dicke Einhörner und Träumer.
Sonntagmorgen heißt es zügig waschen, anziehen und frühstücken, um uns dann ans Aufräumen zu machen. Jede bekommt eine Aufgabe zugeteilt, so dass alles schneller sauber ist als gedacht. Also haben wir noch genug Zeit, um zu spielen, die letzten Essensreste zu vertilgen, uns dem Gästebucheintrag zu widmen und die längst überfälligen Taufen für Bambi (Sarah) und Quassel (Sophia) vorzunehmen.
Um eins werden wir schließlich von Sophies und Wenkes Vätern mit den Autos abgeholt und wieder nach Norderstedt zum Pfadfinderheim gebracht. Hier endet unsere Gildenfahrt, leider mal wieder viel zu schnell, doch die nächste Terraris-Fahrt ist schon in Planung.
Allzeit bereit Ann-Christin