Kinder- und Jugendschutz

Persönliche Grenzen können bei Menschen unterschiedlich sein und sich nach Umständen verändern. Jede Person hat das Recht auf ihre persönlichen Grenzen. Kommen Menschen zusammen, können Grenzverletzungen unbeabsichtigt und auch wissentlich geschehen.


Wir als Deutscher Pfadfinderbund Hamburg wollen eine Bundesgemeinschaft aus starken, selbstbewussten Individuen im sozialen Miteinander fördern. Dazu akzeptieren wir die Persönlichkeit des Einzelnen, schauen regelmäßig auf die Kultur der Grenzachtung und sensibilisieren uns für die Intimsphäre aller Menschen.


Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt kann überall passieren, umso wichtiger ist es, durch effektive Präventionsarbeit die Gruppenleitungen in diesen Themen für die Führung von Kindern und Jugendlichen zu schulen. Gesetzliche Bestimmungen zu Schutzaltersgrenzen in der Theorie reichen nicht allein aus, um Formen von missbräuchlicher Gewaltausübung zu verhindern, denn das Wohlbefinden in der Bundesgemeinschaft fordert ein gelebtes Klima gegen Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt.
Wir möchten als Verein unserer Pflicht nachkommen, ein täter*innenunfreundliches Umfeld zu schaffen, Betroffene ernst nehmen und Ansprechbarkeit bei Verdachtsmomenten jeglicher Grenzverletzungen und Überschreitungen signalisieren.


Unsere jungen Gruppenleitungen lernen früh Verantwortung zu tragen. Sie sollen auf Basis unserer Pfadfindergesetze und Grundsätze ihre Anvertrauten im respektvollen Miteinander unterstützen und dabei für die Kinder und Jugendlichen in der Gruppe eine Atmosphäre zur individuellen Entfaltung in der Gemeinschaft ermöglichen.


In der Präventionsarbeit des Deutschen Pfadfinderbundes Hamburg werden die Mitglieder an folgende fünf Kompetenzen erinnert, um sich bei Vermutungen von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt handlungsfähig zu fühlen:



  1. Wir schauen genau hin, um Not zu erkennen.
  2. Wir schätzen die jeweilige Situation ein, um überlegt zu reagieren.
  3. Wir reflektieren unsere eigene Position und Perspektive.
  4. Wir holen uns Unterstützung und Rat.
  5. Wir handeln und helfen.

Arbeitskreis SAFE SHELL

Der Arbeitskreis Safe Shell - kurz: AK Safe Shell - für Prävention und Intervention gegen (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch hat sich im Jahr 2018 neu gegründet und besteht aus Mitgliedern aller Standorte (Vertreter*innen aus Altona, Langenhorn, Norderstedt) des Bundes.
Der AK Safe Shell arbeitet kontinuierlich an der Erweiterung des Schutzkonzeptes im Deutschen Pfadfinderbund Hamburg und an der Sichtbarmachung von Ansprechbarkeit bei Vermutungen und Verdachtsfällen von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch.


Im Bereich der Prävention werden altersstufenorientiert Gruppenleitungen regelmäßig zu Themen der Wahrnehmung von Grenzen, Definitionen und Abgrenzungen von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch sowie in der ‘Ersten-Hilfe’ bei Vermutungen und Verdachtsfällen geschult.
Zur Verinnerlichung der Themen und zur Reduzierung von Unsicherheiten bietet der AK Safe Shell Heimabende an, in denen auf spielerische Weise gemeinsam überlegt wird, wo Grenzen anfangen, wie Risiken minimiert und wie sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch erkannt werden können.
Der Unterarbeitskreis “Prävention” ist für Interessierte aus dem Deutschen Pfadfinderbund Hamburg zur Mitarbeit geöffnet und vermittelt den Mitgliedern Grundlagenwissen zur Multiplikation in die aktive Gruppenarbeit.


Der Unterarbeitskreis “Intervention” beschäftigt sich mit der Erweiterung und Optimierung des Schutz- und Fürsorgekonzeptes und reflektiert die Installation von Ansprechmöglichkeiten. Dabei wird ein systematischer Blick auf die Strukturen und die Dynamiken im Verein angewendet, um betroffenengerechte Interventionsleitfäden zu erarbeiten. Mitglieder des Unterarbeitskreises lassen sich bei vorhandenen Ressourcen zu Fachkräften weiterbilden, damit die methodische Begleitung von Interventionsteams und die Stärkung der Handlungskompetenz/-sicherheit qualitativ stattfinden kann.


Allgemeiner Kontakt für Fragen und sonstige Anliegen zum Thema: ak@dpbh.de


Julian (er/ihm)

Standort: Norderstedt
Einheit: Jungenschaft Goten - Stamm Camelot (Jungen)
Aufgaben:

  • Leitung des Unterarbeitskreises “Prävention”
  • Gewählte Ansprechperson des Bundes

Sarah (sie/ihr)

Standort: Altona
Einheit: Hag Eichhörnchen (Mädchen)
Aufgaben:

  • Sprecherin von und für den AK “Safe Shell”
  • DPBH Medien (IBF Redaktion, Instagram Redaktion, Webseite Redaktion)

Ausbildung (angehend): Fachkraft in der Gewaltprävention und Intervention sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Fortbildung und Vernetzung
mit anderen Pfadfinderbünden und Jugendverbänden

Als Mitglied in unserem Dachverband DPV (Deutscher Pfadfinderverband) arbeiten wir auch aktiv im Präventionsnetzwerk des DPVs mit. Dieses Präventionsnetzwerk ist ein ständiger Zusammenschluss der Präventionsbeauftragten für gegenseitigen Austausch und Beratung. Für jede Großveranstaltung des DPVs wird ein Team gebildet, dass für die Veranstaltungen entsprechende Schutzkonzepte erstellt und, sofern erforderlich, an notwendigen Interventionsmaßnahmen mitwirkt. Für alle Mitgliedsbünde gilt, dass ein Bewusstsein für Grenzen geschaffen wird. Dies kann insbesondere vorbeugend gelingen. Regelmäßiger Austausch und Vernetzung der Bünde sind ein wichtiger Baustein hierfür.

Link: Prävention & Intervention – DPV (dpvonline.de)