Was machen wir?
Zwei Mal im Jahr kommen Mitglieder des gesamten Bundes auf den sogenannten Bundeslagern zusammen. Diese Lager finden jeweils zu Pfingsten und zu Beginn der Herbstzeit über (entsprechend der Feiertage verlängerte) Wochenenden statt. Bei dieser Gruppengröße sind die Möglichkeiten an Aktivitäten schier grenzenlos. Besonders beliebt sind riesige Geländespiele, spannende AG-Angebote oder Postenläufe, bei denen verschiedene Aufgaben absolviert werden können. Auch eintägige Aktionen werden oft veranstaltet, wie die Teilnahme am Hamburger Singewettstreit, Tagesausflüge - beispielsweise in Tierparks - oder offene Singerunden.
Die Fahrten sind das eigentliche Herz der Pfadfinderei. Gemeinsam mit Freunden in der freien Natur zelten, zusammen über dem Lagerfeuer kochen und Lieder singen. Das ist es, was uns Pfadfinder*innen immer wieder aus dem Alltag lockt. Auf Fahrt gehen wir mit der Horte oder der Gilde (kleinste Gruppengröße), mit dem Stamm oder dem Hag (Zusammenschluss aus Horten oder Gilden) - oft auch mit mehreren Gruppen gemeinsam. Doch bei unserem Bund hört es nicht auf: Einige Fahrten, wie zum Beispiel das "Große Musische”-Seminar oder das ein oder andere Lager, bestreiten wir mit Pfadfinder*innen anderer Bünde aus ganz Deutschland. Dabei Einblicke in die anderen Bünde, deren Traditionen und Bräuche zu bekommen, ist immer wieder ein sehr verbindendes und bereicherndes Erlebnis.
Die Großfahrt ist jedes Jahr aufs Neue ein absolutes Highlight. Zwei bis drei Wochen lang lassen wir uns von der Natur verschiedenster Länder und Landschaften verzaubern. Ob zu Fuß, auf dem Fahrrad oder auch mit dem Kanu, bekommt man einen tollen Eindruck von anderen Kulturen und Menschen. Schon ab circa zwölf Jahren geht das Reisen und Erinnerungen schaffen bei uns in den Hagen und Stämmen los. Frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ schlagen wir jede Nacht unsere Zelte an einem neuen malerischen Ort auf. Dabei machen wir vor Deutschlands Grenzen nicht Halt. Deutschlands direkte Nachbarländer werden von uns bereits viel besucht. Darüber hinaus sind beispielsweise Schweden, Finnland, Italien, Slowenien, Kroatien und Spanien nur ein paar von unzähligen Fahrtenzielen, zu denen es uns in den letzten Jahren verschlagen hat.
Auf dem Haik gilt es, Abenteuer zu erleben. Der Haik wird auch als das Survival-Wochenende bezeichnet, da jede teilnehmende Person aufgefordert ist, seine Komfortzone zu verlassen. Der Begriff Haik lehnt sich an das englische Wort 'Hike' (dt. Wandern) an und bezieht sich auf einen Herausforderungslauf, welcher aus der schwedischen Pfadfinderbewegung stammt. Die Teilnehmenden werden mit wenigen Materialien in der ‚Wildnis‘ ausgesetzt und sollen durch ihr Geschick, ihre Ausdauer, ihre Fähigkeiten und erlernten Methoden bei den Pfadfindern ein ihnen zuvor unbekanntes Ziel erreichen. Das spielerische Abenteuer ist als Wettstreit zwischen den Jugendgruppen angelegt, sodass die Teams auch unter Zeitdruck eine schnelle Auffassungsgabe beweisen können. Hierbei lernen die Teilnehmenden, ihre Ausgangslage einzuordnen, Strategien für die Fortbewegung zum Zielpunkt zu entwickeln, ihr Handeln in der Natur zu reflektieren, sich selbst zu versorgen und vor allem die Zusammenarbeit in den Teams zu stärken. Durch das Überlegen, Entscheiden und Handeln in dieser besonderen Atmosphäre soll es den Jugendgruppen gelingen, sich selbstständiger zu fühlen und dabei über sich hinauszuwachsen.
Das sogenannte „Große Musische“ findet jeden Herbst an einem Wochenende als überbündische Veranstaltung statt und ist bei den Teilnehmenden ein Highlight des Jahres. Seit den 1970er Jahren richtet der Deutsche Pfadfinderbund Hamburg dieses Fest aus und lädt hierzu verschiedene Pfadfinderbünde ein. Im Zentrum der Veranstaltung stehen Tänze, besonders beliebt sind dabei Volkstänze in großen Gruppen. Außerdem gibt es auf dem Großen Musischen verschiedene Austausch- und Vernetzungsrunden sowie Erlebnisangebote, in denen Interessen im Musizieren ausgelebt werden können. Die Anmeldung zum jährlichen Großen Musischen läuft über die Gruppenführenden der Interessierten im Deutschen Pfadfinderbund Hamburg und wird ab circa 13 Jahren empfohlen.
Im sogenannten „Kleinen Musischen“ können die Jüngeren schon mal ‘Musi-Luft’ schnuppern, eingeladen sind aber alle Mitglieder des Deutschen Pfadfinderbundes Hamburgs. Es wird ein vielseitiges Programm an Musizieren, Singen, Tanzen, Werken, Basteln und weiteren kreativen Wünschen angeboten. Bei überschaubarer Gruppengröße können sich die Teilnehmenden bundesübergreifend besser kennenlernen und haben ein Wochenende einfach Spaß zusammen.
Der Erste-Hilfe-Kurs ist Voraussetzung für die Führung einer Gruppe. An einem Wochenende, meist im Frühjahr, erfolgt eine zweitägige Grundausbildung, um gegebenenfalls für (kleinere) medizinische Zwischenfälle bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen gerüstet zu sein bzw. Maßnahmen der ersten Hilfe selbstsicher durchführen zu können. Der Erste-Hilfe-Kurs kann ein bis zwei Mal im Jahr beim Deutschen Pfadfinderbund Hamburg absolviert werden. Sollten die Termine für eine Teilnahme nicht möglich sein, werden die Gruppenführenden darum gebeten, sich extern eine Möglichkeit zur Absolvierung zu suchen.
Aufbauend auf dem Erste-Hilfe-Kurs sollen die Gruppenführenden einen Rettungsschwimmer-Kurs erfolgreich abschließen. Denn nur mit der Bescheinigung des Rettungsschwimmers ist es Gruppenführenden erlaubt, während Fahrten und Lagern mit den Kindern und Jugendlichen in Gewässern baden zu gehen. Der Rettungsschwimmerkurs des DLRGs wird ein Mal im Jahr von dem Deutschen Pfadfinderbund Hamburg organisiert, um kostengünstig und mit bekannten Gesichtern teilnehmen zu können. Es wird für ein Bestehen nach Maßstab des DLRGs empfohlen, vor dem Rettungsschwimmerkurs die Ausdauer und das Tauchen im Wasser zu üben.
Jedes Jahr in den überschneidenden Herbstferien der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein findet für eine Woche die jährliche Schulung derjenigen Vereinsmitglieder statt, die eine Gruppe führen oder eine neue Gruppe eröffnen möchten. Die Schulung ist Voraussetzung für den Erwerb des Titels als Jugendgruppenleitung. Der Schnupperkurs bietet den angehenden Gruppenführenden einen ersten Einblick in die Voraussetzungen der Ausbildung im Deutschen Pfadfinderbund Hamburg. Die Schulung ist in drei Kurse aufgeteilt, welche aufeinander aufbauen. Die Kurse von A bis C können sich auf das Alter beziehen, sind in erster Linie jedoch mit den ausgeübten Funktionen in der Organisationsform des Vereins und einhergehenden verantwortungsverbundenen Rollen verknüpft. Die Kurse A bis C haben in den jeweiligen Fächern am Ende der Woche Prüfungen, bei denen bei manchen die Köpfe rauchen. Die überwiegenden Prüfungen in Form von Aufsatzformulierungen, Kurzreferaten, Abhalten von Morgenfeiern und Entwerfen von Werkstücken sind dabei aber nur ein Teil der Bewertung.
Wichtig sind vor allem auch die Entwicklung der einzelnen Person, ihre mündliche Beteiligung, ihre Offenheit für das jeweilige Thema, ihr Engagement und die Kreativität. Die Schulungsfächer sind unter anderem: Wesen und Ziel des Deutschen Pfadfinderbundes Hamburgs und Geschichte der Pfadfinderbewegung, Rechtslehre besonders im Hinblick auf beispielsweise die Aufsichtspflicht, Kassenführung, Prävention und Sensibilisierung für Grenzachtung für ein Miteinander in der Gemeinschaft sowie das Musische für die Weiterbildung und Auslegung in Musik. In den Schulungsfächern Heimabendgestaltung und Fahrten & Lager lernen die Gruppenführenden die Umsetzung von Planungen kennen und welche Herausforderungen zu beachten sind. Die jährliche Schulungswoche ist für die Teilnehmenden ein intensives Erlebnis, welches sie nicht missen möchten. Neben den erlernten Inhalten und dem Erfahrungsaustausch wird die Vernetzung innerhalb des Deutschen Pfadfinderbundes Hamburg gefördert und untereinander Freundschaften gestärkt. Die Anmeldung zur jährlichen Schulung im Deutschen Pfadfinderbund Hamburg läuft über die Gruppenführenden der Interessierten und wird ab circa 13 Jahren empfohlen.
Der Deutsche Pfadfinderbund Hamburg bemüht sich, ein vielseitiges Erlebnisangebot für seine Mitglieder jeden Alters zu schaffen. Darüber hinaus wird regelmäßig über Weiterbildungsangebote der bündischen Pfadfinderverbände informiert und für die Teilnahme geworben.
Was bewegt uns Pfadfinder? Welche Themen haben wir? Wie stehen wir im Bund zu Themen?
Die Thementage bzw. Themenabende werden veranstaltet, wenn es aktuelle Anliegen, Wünsche und Ideen innerhalb des Deutschen Pfadfinderbundes Hamburg gibt. Diese themenbezogenen Gesprächsräume können sich auf allgemeine Fragestellungen beziehen oder auf konkrete Angelegenheiten eingehen. In den letzten Jahren wurde beispielsweise ein Workshop zum Thema „Pfadfinderei im Verhältnis zu Politik/Gesellschaft“ organisiert, um einen reflektierenden Austausch über Definitionen und die eigene Positionierung anzuregen.