Erlebnisbericht: Dort wo alles begann…

Baden-Powell dachte schon länger über die Vorzüge nach, die es haben könnte, jungen Leuten Pfadfindertechniken beizubringen. Diese Annahme wollte er in einem Experimentellen Pfadfinderlager überprüfen. Um 8 Uhr morgens am 1. August 1907 auf Brownsea Island, Poole Harbour, bließ er ein “Kudu Horn” und gab damit den Starschuss für das erste Pfadfinderlager der Geschichte. Teilnehmer waren 20 Jungen mit gemischtem, sozialem Hintergrund. Das Camp-Programm beinhaltete: Spurenlesen, Feueranzünden, Kochen, Beobachten, Vogel-, Pflanzen-, Tier- und Sternenkunde, sowie Programmpunkte zur Ermutigung und Stärkung von Werten wie Loyalität, Mut, Selbstlosigkeit, Nächstenliebe und Sparsamkeit. Innerhalb des einwöchigen Lagers lernten sie zu kochen, auf sich selbst aufzupassen und gemeinsam im Team zu arbeiten. Abenteuer, „Learning by doing“, und Selbstvertrauen waren das Herz des Brownsea Island Camps. An den Abenden inspirierte Baden-Powell die Jugendlichen zu Lagerfeuergeschichten. Nach diesem ersten experimentellen Lager startete dann ab 1908 die „Scout Section“ im vereinigten Königreich. Nach wie vor besteht die „original section of Scouts“ kurz „Souts“ in den Ländern des Vereinigten Königreichs aus Jungen und Mädchen im Alter von 10,5 bis 14 Jahren. Die Kinder können sich während ihrer Pfadfinderzeit Auszeichnungen verdienen, in dem sie Gelerntes unter Beweis stellen. Die höchste Auszeichnung ist der „Gold Award“. Um diese Auszeichnung zu erhalten müssen einige Outdoor Prüfungen absolviert werden und Grundlagen der Ersten Hilfe sowie eine persönliche Schwierigkeit bewältigen und zu dem andere Eigenschaften wie Abenteuerlust, Führungsstärke und Verantwortungsbewusstsein unter Beweis gestellt werden. Pfadfindersein kann mehr als 70 verschiedene Aktivitäten wie z. B. Kanufahren, Musizieren oder Zirkusakrobatik enhalten. 1908 veröffentlichte Baden-Powell das Buch „Scouting for Boys“. Das Buch sollte eine Richtlinie für existierende Organisationen wie z. B. Kirchliche Jugendgruppen sein. Es verbreitete sich über die ganze Welt hinweg und gilt daher als Grundstein der Pfadfinderbewegung. 1909 fand in London eine Große Pfadfinder Rally statt. Einige Mädchen nahmen teil und trugen demonstrativ Pfadfinderkleidung und konfrontierten Baden-Powell damit, dass sie „Girl-Scouts“ seien. Er realisierte, dass er sein Programm auch für Teilnehmerinnen zugänglich machen sollte und es dauerte nicht lange, bis auch die erste „Girl-Guide-Assoziation“ ins Leben gerufen wurde. Brownsea Island ist heute ein 300 Hektar großes Naturreservat. In 2016 wurde die Insel als „Scouting Center of Excellence for Nature and the Environment (SCENE)“  ausgezeichnet. Die Auszeichnung sagt aus, dass die Insel ein Ort des Umweltschutzes sein sein soll, der die Fährikeiten Junger Leute durch Outdoor Aktivitäten zu fördert. Lebensräume von Brownsea Island, die es zu entdecken gibt: Heide, die offene Heidelandschaft mit Heidekraut, Stechginster, Wald, und Sauerampfer zieht viele Insekten an. Z. B. the Schmetterlinge und Libellen in sämtlichen Farben. Waldgebiet, es gibt über 60 verschiedene Baumarten auf der Insel. Die meisten davon wurden von den früheren Besitzern gepflanzt. Das zentrale Taal beinhaltet einheimische Harthölzer, Eiche, Buche und Stechpalme.  Eingeführte Baumarten sind bergahorn, Süß- und Rosskastanien und Nadebäume. Diese Vielfalt an Bäumen lockt Vögel wie Kohl-und Lassoschwanz-Meisen, Buntspechte, Kleiber und Eichelhäher an. Es gibt außerdem 11 verschiedene Fledermausarten zu bewundern. Bestaune verschiedene Pilzarten und höre dem Grünspecht zu. Die Holzmeisen haben beeindruckende Nester, im Wald hinterlassen. Die Pinienwälder sind eine wichtige Nahrungsquelle für das rote Eichhörnchen, welches auf der Hauptinsel des Vereinigten Königreiches fast ausgestorben ist. Strandgebiet, der Strand ist sandig und am Westende kieselig, da er dort mit Keramik und Ziegeln aus den Tagen in denen die Insel Töpferindustrie beherbergte. Algenkraut, Meereslavendel, Uferkrabben und Napfschnecken finden dort ihren Lebensraum. Beobachte Austernfischer auf dem Wattenmeer, besonders wenn sie ihre Jungen im Frühling aufziehen. Feuchtlandschaft und Lagune, die Lagune ist ein Lebensraum von nationaler und internationaler Wichtigkeit für eine Vielzahl von Vögeln. Sie nutzen die Lagune zum Nisten, zur Nahrungssuche und zur Rast über das ganze Jahr hinweg. Von Mai bis July füttern Seeschwalben hier ihre Jungen. Reiher, Kormorane, Gänse, Königsfischer, … , und Wagtails, alle rasten hier und suchen nach Nahrung. Im Winter halten Zugvögel zur Rast ein. Brownsea Island war, ist und soll auch in Zukunft ein Platz sein wo Kinder, Kinder sein können. Die Schwierigkeit ist es dafür zu sorgen, diese einmalige Insel in einem nachhaltigen Weg der die Menschen dazu inspiriert Zeit in der Natur zu verbringen, etwas Wertvolles zu lernen und es mit nach Hause zu tragen. Dafür wurde kürzlich der Campingplatz für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für eine bestimmte Zeit in der Saison ist es möglich dort als Zivilist zu campen. Ansonsten ist der Campingplatz den Pfadfindern vorbehalten. Auf den Spuren unser vorfahren habe ich einen wundervollen Tag auf der kleinen Insel Verbracht. Trotz toruistischem Einfluss, erscheint mir die Insel in weitestgehend ursprünglichen Zustand und durch die schonend angelegten „Verstecke“ kann man die Natur hautnah erleben. Die Pfadfinder, die mir begegnet sind, leben zwar die Pfadfinderrei etwas anders, als wir, unsere Idee, junge Menschen für die Natur zu begeistern und ein kleiner Teil unseres Ursprungs vereint uns jedoch alle. Mir hat es hier sehr gefallen und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, wie Baden-Powell damals mit einer Horde Kinder unter diesen Bäumen gezeltet und eine tolle, abenteuerreiche Zeit verlebt hat!   Allzeit bereit, Hexe