Bericht der Ambronen von der Bundesgroßfahrt 2023 nach Finnland

Am Samstag, den 15.07.2023 brechen 12 motivierte Jungs in Altona zu einem großen Abenteuer auf. Da der Reisebus für den ganzen Bund seinen ersten Stopp in Altona macht, haben die Ambronen freie Platzwahl und sichern sich gleich die besten Plätze. Nun geht es nach Abholung der Norderstedter für 16 Stunden nach Stockholm. Von dort bringt uns ein gigantisches Fährschiff in einer 10-stündigen Überfahrt nach Turku.

Nach zwei Tagen Reise endlich in Finnland angekommen, machen wir uns am nächsten Morgen mit den Dea Dia auf, unsere erste Etappe zu wandern. Das Ziel am Horizont: Die finnische Hauptstadt Helsinki. Schnell merken wir, dass Finnland ein sehr ruhiges Land ist. Die Menschen sind alle sehr entspannt und vor allem sehr freundlich und hilfsbereit.

Am Tag, als es mit dem Zug nach Helsinki gehen sollte, meint es die Einkaufsgruppe wohl gut und gab einen stolzen Tagessatz nur für Süßigkeiten aus. Reichlich gezuckert verbringen wir so zwei Nächte in der finnischen Hauptstadt. Neben der Besichtigung der Seefestung Suomenlinna ist der spontane Besuch des finnischen Fernsehens bei uns auf dem Campingplatz ein Highlight des Tages. Schnell wurde noch das Haargel hervorgeholt, bevor die Kamera alles aufzeichnetet, was sich nicht versteckte.

Eigentlich sollte es für die Ambronen und Dea Dia am nächsten Morgen weiter nach Nordost Richtung Kouvola gehen. Doch am Bahnhof dann die Überraschung: Der geplante Zug ist ausgebucht. Das Konzept der finnischen Staatsbahn: Nur so viele Tickets verkaufen wie es Sitzplätze gibt. Na gut, flexibel wie wir sind, planen wir fix um kamen schließlich doch nach Kouvola. Von dort wandern wir schnellen Schrittes 15km in 3 Stunden gen Inkeroinen.

Für unseren Schlafplatz entdecken wir einen großen Wasserspeicher auf einem Berggipfel, der an eine geheime Regierungsanlage erinnert. Nun war es aber auch wirklich Zeit zu schlafen, denn gleich morgens um zehn soll es für uns zu einem besonderem Highlight gehen: Dem Rafting auf dem Kymijoki-Fluss.

Mit Helm und Weste gesichert machen wir uns auf eine dreistündige Wildwassertour.

Das Raften war anstrengend und so gibt es zum Abendessen für alle Bauernfrühstück und der nächste Morgen beginnt nach ausgiebigem Ausschlafen erst um elf. Das ist auch der Tag der Trennung für die Ambronen und Dea Dia. Wir werden sie auf dem Abschlusslager des Bundes wiedersehen.

Auf unserer Weiterreise in den Koli-Nationalpark machen wir bei Daniels Familie Halt, die uns zu sich einladen. Wir werden mit großem Grillen, finnischem Eis und vor allem einer finnischen Sauna versorgt. Die ideale Möglichkeit alle Energietanks vor dem Nationalpark noch einmal aufzuladen. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank.

Inzwischen ist Montag, der 24.07. Im Bus nach Koli treffen wir Pfadfinderinnen unseres Nachbarbundes PBNL. Sie erzählen uns ihre Geschichte, wie sie dringend auf der Suche nach einem Supermarkt sind. Denn sie waren seit sechs Tagen nicht mehr einkaufen und ihr letztes Essen war schlecht geworden. Eine Station vor unserer verlassen sie den Bus - einkaufen.

Wir kommen am Ukko-Koli an. Dem höchsten Berg im Nationalpark - ein unfassbare Aussicht. Bis zum Horizont nur Bügel, Seen und Inseln. Hier werden wir die nächsten Tage verbringen.

Es ist schon abends, doch auf unserer Karte ist nur 3km weiter eine Feuerstelle direkt an einem See eingezeichnet. So beschließen wir noch den kurzen Abstieg zu machen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Unser Schlafplatz direkt an einem See mit kleinem Strand, vor einem bergigem Panorama und einer großen Feuerstelle mit eine Shelter voll mit trockenen Holz. Schnell bauen wir unsere Kohten auf und essen gemütlich Käsespätzle.

Am nächsten Morgen brechen wir zu unsere Tagesetappe auf. Wir brauchen frisches Wasser. Doch woher? Der einzige auf der Karte eingezeichnete Brunnen, ist zwar da und voll, aber nicht trinkbar. Ein Hinweisschild bestätigte: Der Brunnen ist mit E. coli-Bakterien verseucht. Auch das Wasser vom Wasserfall zu Beginn unserer Route hat die Farbe von Apfelschorle. Doch weiter oben auf dem Berg entdecken wir einen klaren Fluss, wo wir unsere Flaschen auffüllen. An unseren Ziel angekommen sollten wir mit einem grandiosen Blick über den Nationalpark belohnt werden. Eine ehrfürchtige Stimmung. Wir setzen uns auf den Fels und genießen in Stille den Ausblick. Später stimmen wir ein „[…] Leise weht der Wind über kahle Steine nur wer den Berg versteht, auf den Gipfel geht, denn Grenzen gibt es keine […]“.

In unserer letzten Nacht in Koli werden wir an unserem Schlafplatz von einer Karen gestört, was zur Folge hat, dass dieser perfekte Schlafplatz (die Kohten waren schon aufgebaut) nicht mehr unser Schlafplatz sein sollte. Naja, so ist das manchmal auf Großfahrt.


Ende der zweiten Woche zieht es uns in die Wälder vor Tampere. Eine längerer Reisetag steht an, der mit um 4 Uhr aufstehen begann. Um 18 Uhr in Tampere angekommen, entdecken wir auf unserer Karte ein ideales Gebiet für uns, wo wir einen Tag Pause einlegen wollen. Nach dem Einkaufen dort angekommen, müssen wir allerdings verstellen, dass dieses Gebiet doch nicht so ideal ist. Nach einem kurzen Brainstorming entschieden wir noch 4km weiter zu einem eingezeichneten Shelter zu wandern. Diese Entscheidung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Eine überdachte Feuerstelle, zwei Shelter, ein Steg am See und viel Feuerholz. Hier werden wir die nächsten drei Tage bleiben.

Eine gute Entscheidung, nicht nur im Sinne der Entspannung und Ruhe, auch regnet es die nächsten zwei Tage durch. Im trockenen genießen wir viel gutes Essen von Pfannkuchen bis Fischstäbchen und spielen viel Karten und Gitarre. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass uns dieser Luxus an unseren beiden Ruhetagen eine 11km Wanderung im Regen zum Supermarkt und zum Wasser holen kostete.

Pünktlich zur Weiterreise kommt die Sonne wieder heraus und wir machen uns auf zu Mädelschaft Solaris zu besuchen. In einem schönen Austausch und langem Gesang am Lagerfeuer und Snacks lassen wir gemeinsam den letzten Abend vor dem Abschlusslager ausklingen.


Inzwischen ist Montag, der 31. August. Es sind die letzten fünf Tage der Großfahrt, die wir gemeinsam im Bund auf dem Abschlusslager in Turku verbringen, ehe uns die Fähre nach Stockholm und unser Bus zurück nach Hamburg bringt.

Der Aufbau auf dem Abschlusslager begann schonmal gut: Nämlich unter starkem Regen, der auch die Tage des Abschlusslagers prägte. Dies hindert uns allerdings nicht, uns mit den anderen Gruppen über ihre Erlebnisse auszutauschen und das Abschlusslager mit dem Bunten Abend ausklingen zu lassen.